Tibet mit dem Zug

China: 06.12. - 17./22.12.2006

Potala Palast, Lhasa; Foto: Bernd Seiler November 2000

Mit dieser Tour wollen wir die fotografischen Möglichkeiten einer der spektakulärsten Gebirgsstrecken der Welt ausloten. Wir besuchen ein Meisterstück der Eisenbahnbaukunst, eine Schmalspurbahn zu einem Salzsee und einige kulturelle Höhepunkte Tibets. Eine Dampfverlängerung zur Hauptreise führt uns zu ebenfalls spektakulären Bahnstrecken mit SY und JS-Einsätzen.

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Reiseplan

Datum Reiseplan
06.12. Abflug von Europa nach Beijing
07.12. Morgens Ankunft in Beijing, Hotel check in (****-Hotel) in Beijing, nachmittags Besuch der Verbotenen Stadt in Beijing
08.12. Besuch der Großen Mauer, nachmittags Rückkehr nach Beijing. Nach dem Abendessen beginnt eine aufregende Zugfahrt ins Hochgebirge (Zug T27), Abfahrt 21.30 Uhr (soft sleeper). Übernachtung an Bord des Zuges
09.12. Am Morgen passiert unser Zug das Lössgebirge vor Xi'an, später fahren wir durch eine interessante Berglandschaft zwischen Xi'an und Lanzhou und erreichen am Abend Xining. Über Nacht nimmt unser Zug den ersten großen Anstieg nach Geermu (Golmud).
10.12. Wir setzen unsere Fahrt in den druckdichten und klimatisierten Wagen des Zuges T27 fort. Mit dem Sonnenaufgang erreichen wir den ersten großen Pass der neuen Strecke nach Lhasa (Abfahrt Geermu (Golmud) ist um 6.41 Uhr). Da unser Zug bei Tageslicht über die Strecke fährt, können wir die spektakuläre Streckenführung durch das Hochland von Tibet genießen. Ankunft in Lhasa um 20.58 Uhr, ****-Hotel in Lhasa
11.12. Besuch des berühmten Potala Palastes in Lhasa, Standrundgang und Besuch des neuen Bahnhofes. Hotel in Lhasa
12.12. Am Morgen Aufnahmen von den Lhasa verlassenden Zügen, am Nachmittag machen wir einen Ausflug zum Ganden Kloster auf über 4.000 Meter Höhe üNN. Hotel in Lhasa
13.12. Morgens Charterbus nach Damxong (Dangxiong) (ca. 150 km), Aufnahmen von den beiden Fernzügen nach Beijing und Chengdu. Um 11.25 Uhr besteigen wir den Zug N918 nach Amdo (Anduo). Nördlich von Amdo befindet sich einer der spektakulärsten Abschnitte der Strecke. Übernachtung in Amdo (Anduo), nahe der Grenze Tibet/Qinghai Provinz. Die Unterkunft ist äußerst einfach und hat keine Dusche.
14.12. Ca. 100 km nördlich von Amdo überwindet die Strecke mit über 5.000 Metern über dem Meeresspiegel ihren höchsten Punkt. Wir werden Aufnahmen von den Zügen aus Beijing und Chengdu in Nähe des Passes Tanggula machen, bevor wir nach Amdo zurückkehren um um 15.31 Uhr in den Zug nach Geermu (Golmud) einzusteigen. Ankunft Golmud 23.42 Uhr, ****-Hotel Golmud
15.12. Entweder geht man den Tag in unserem Hotel entspannt an, oder man bricht bereits am frühen Morgen wieder auf in die Berge, um Aufnahmen der Morgenzüge nach Lhasa zu machen. Mittags kehren wir nach Golmud zurück. Charterbus zum landschaftlich herausragenden Salzsee Caka, *-Hotel in Wulan
16.12. Im Kontrast zum gigantischen Tibet-Bahnprojekt steht die beschauliche Schmalspurbahn zum Salzsee vor einer Gebirgskulisse. Am Nachmittag fahren wir mit einem Charterbus weiter nach Xining (ca. 350 km). Abends Flug nach Beijing, Ankunft 23.00 Uhr, ****-Hotel in Beijing
Oder: Dampfverlängerung: ***-Hotel in Xining
17.12. Rückflug nach Europa, Ankunft am selben Abend
Dampfverlängerung
17.12. Morgens mit dem Zug 1050/1047 nach Haishewan, Abfahrt 8.29 Uhr, Ankunft 10.38 Uhr, Charterbus nach Liujiaxia, Streckenaufnahme vom einzigen Dampfzug bei Tageslicht durch eine Schlucht des Gelben Flusses. (JS), Am Abend Weiterfahrt nach Baiyin, Hotel in Baiyin
18.12. Charterbus für Streckenaufnahmen der Bergstrecke in das Lössgebirge nördlich von Baiyin, Depotbesuch in Baiyin-Gongsi, Hotel in Baiyin
19.12. Charterbus für Streckenaufnahmen um Baiyin. Nachtzug nach Baotou.
20.12. Besuch des Stahlwerkes von Baotou sowie der Schlackehalden, Nachtaufnahmen vom Abkippen der Schlacke aus dampfbespannten Zügen, Hotel in Baotou
21.12. Rückfahrt nach Beijing mit dem Zug, Hotel in Beijing
22.12. Rückflug nach Europa, Ankunft am selben Abend

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Streckenbeschreibungen

Am 1. Juli 2006 wurde die höchste Eisenbahn der Welt für den öffentlichen Verkehr frei gegeben. Der Kilometer Null der so genannten Qing Zang Strecke befindet sich in Xining. Endlose Wildnis, riesige, steinige Täler, mächtige Berge, die bis über 6.000 Meter aufragen und Dauerfrostboden an den höchsten Passagen befinden sich im Verlauf der extrem teuren Neubaustrecke. Mehr als einen halben Kilometer lange Brücken kreuzen teils trockene Flusstäler, schneebedeckte Berge, riesige Hochplateaus voller Steine bilden eine eindrucksvolle Kulisse für die Bahn nach Lhasa. Und in der Nacht strahlen die Sterne heller als in der Inneren Mongolei ...

Es gibt mehrere Scheitelpunkte auf der Strecke. Der höchste ist mit 5072 Metern über dem Meeresspiegel der Tanggulashan. Der längste Tunnel ist der Yangbaling Tunnel Nummer 1 mit einer Länge von über 3,3 km.

Neben einigen DF4B Diesellokomotiven sind neu gebaute DF8 Doppellokomotiven mit weiß/grünem Anstrich für den Zugdienst verantwortlich. Die Maschinen besitzen Stirntüren in den Endführerständen, so dass sich das Personal durch die Sektionen bewegen kann.

Die Fahrzeiten sind sehr ambitioniert. Für die Entfernung von 1,135 km von Geermu (Golmud) nach Lhasa benötigt der schnellste Zug nur 14 Stunden und zehn Minuten. Alle Personenzugwagen sind druckertüchtigt und klimatisiert. Die Züge kommen täglich von Beijing, Chengdu bzw. Chongqing (alternierend) sowie aus Xining bzw. Lanzhou (ebenfalls alternierend).

In starkem Kontrast zur Neubaustrecke nach Lhasa steht die beschauliche Schmalspurbahn zum Caka-Salzsee: kleine Diesellokomotiven ziehen Salz gefüllte Loren über ein abenteuerlich verlegtes Gleis. Hohe Berge ergeben einen schönen Hintergrund.

Dampfverlängerung

Südwestlich von Lanzhou führt eine spektakuläre Lokalbahn durch die Schlucht des Gelben Flusses nach Liujiaxia. Leider verkehrt meist nur ein einziges Zugpaar. Den nachmittäglichen Zug nach Heikou Nan werden wir in der Schlucht des Gelbe Flusses fotografieren. Da dieser Tender voraus fährt, haben wir einen Standpunkt von jenseits der Flussufers vorgesehen, der uns eine volle Breitseite auf die Gebirgsformationen hinter der Bahntrasse gestatten wird. Oft verkehrt der gemischte Zug mit einer Schiebelok, was die Aufnahme noch interessanter macht.

Liujiaxia, Foto: Bernd Seiler

Eine der allerletzten Dampfstrecken durch das große Gebiet der Lössberge stellt die Industriebahn von Baiyin dar. Auf einem längeren Abschnitt kann man von Industrie und Minen nichts sehen, die Strecke führt kurvenreich durch das Lössgebirge. Die Strecke ist steil trassiert, so dass die Güterzüge manchmal sogar liegen bleiben. Auch wenn sie das nicht tun garantiert die dramatische Steigung ein akustisches Schauspiel erster Güte. Neben den Güterzüge sind auch Personenzüge im Programm der Industriebahn. Der Bahnhof allein ist sehenswert, zwischen Wohnsilos der 70er Jahre und Ziegelhütten, deren Alter sich nicht bestimmen lässt, liegt der Anfangs- bzw. Endpunkt für die Personenzüge. Wir besuchen auch das Depot der Bahn. In der Werkstat werden auch Hauptuntersuchungen durchgeführt.

In den Lössbergen von Baiyin; Foto: Bernd Seiler, Januar 2006

Das Stahlwerk Baotou setzt neben verschiedenen Diesellokomotiven auch immer noch eine stattliche Anzahl von Dampflokomotiven der Klasse SY ein. Besonders interessant an diesem Stahlwerk ist die Zugänglichkeit zur Schlackenhalde, wo sich gelb- und rotglühende Schlacke aus den von einer Dampflok gezogenen Spezialtransportwagen den Abhang der Halde herunter ergießt. Wir werden versuchen, dieses Schauspiel auch bei Nacht einzufangen. Leider werden die Genehmigungen, die das Stahlwerk ausstellt, von der örtlichen Polizei nur bedingt anerkannt. Solange wir uns im Stahlwerk befinden, haben wir außer einigen übereifrigen Parteikadern (die aber das Fotografieren mit unserer Genehmigung nicht verhindern können) nichts zu befürchten.

Schlackehalde vom Stahlwerk Baotou; Foto: Bernd Seiler, April 2006

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Anmerkungen

Anfang Dezember können die Temperaturen deutlich unter Null Grad absinken, besonders bei Lagen in über 4.000 Metern Höhe. Während Lhasa meist Temperaturen um den Gefrierpunkt hat, kann es entlang der Strecke auf unter minus 20 Grad abkühlen. Eine entsprechende Kleidung ist daher erforderlich.

Manche Leute haben Probleme mit der dünnen Luft in großen Höhen. Lhase befindet sich in ca. 3.600 Metern Höhe und sollte kaum Probleme bereiten, während das Ganden-Kloster in ca. 4.200 Metern Höhe für "Flachländer" schon schwieriger zu ertragen ist. Kopfschmerzen können dann auftreten, und es gibt relativ wenig, was man im Vorfeld dagegen tun könnte. Man sollte seine Kondition nicht überschätzen und sich nur relativ langsam bewegen sowie ausreichend trinken. Nach ein paar Tagen gewöhnt sich der Körper an diese Höhenlagen. Daher haben wir den Besuch der Streckenteile über 4.000 Meter Höhe auch auf den letzten Tag unseres Tibet-Aufenthaltes gelegt.

In Tibet gibt es zahlreiche militärische Einrichtungen. Damit verbunden sind viele Sperrgebiete für Ausländer. Die Genehmigungen werden langsamer als für andere Gebiete in China ausgestellt. Wir können derzeit nicht einmal garantieren, dass alle Gebiete, in denen wir Züge fotografieren wollen, auch dafür frei gegeben werden. Falls notwendig, passen wir die Reiseroute entsprechend an.

Ganden Kloster; Foto: Bernd Seiler, 2000

Wir haben einige kulturelle Höhepunkte Tibets mit in das Programm aufgenommen. Sicherlich ist ihnen bekannt, dass Tibet in den 1950ern durch China okkupiert wurde. Der Parteisekretär der Autonomen Provinz Tibet hat kürzlich verlauten lassen, dass man nicht eher ruhen würde, bis der Dalai Lama tot sei. Wie immer auch die politische Lage sei, wir führen eine Reise für Eisenbahnfreunde durch, die sich die spektakuläre Gebirgsstrecke ansehen wollen. Man kann sich auf der Reise eher ein Bild davon machen, wie es in Tibet aussieht und wie gastfreundlich die Tibeter sind, als wenn man nur die Nachrichten verfolgt. Es ist nicht Sinn oder Absicht der Reise, seinen Protest gegen die Eroberung Tibets mit dem Zug zu verlautbaren. Wir reisen als Gäste nach Tibet. Falls Sie es für angezeigt halten, gegen die politische Situation o. ä. in Tibet zu opponieren, dann buchen Sie diese Reise bitte nicht.

Wir übernachten in guten Hotels (meist vier Sterne-Qualität), nur auf der Dampfverlängerung werden wir gute zwei- und drei-Sterne Hotel bevorzugen. Um allerdings Aufnahmen von der Strecke bei Amdo zu machen, müssen wir auf das einzige verfügbare Gästehaus zurückgreifen. Dieses Gästehaus ist sehr einfach und hat keine Dusche oder warmes Wasser. Die Qualität der sanitären Einrichtungen ist eher zweifelhaft. Vor und nach dieser Übernachtung schlafen wir allerdings in vier-Sterne Hotels, so dass diese eine Nacht um der möglichen Aufnahmen willen keine allzu großen Probleme aufwerfen sollte.

Auf dieser Reise überbrücken wir teilweise sehr große Entfernungen mit der Eisenbahn. Inlandsflüge sind zur benötigten Zeit nur selten verfügbar und sparen bei vielen Verbindungen keine Zeit. Daher haben wir von dieser in China unsicheren Variante des Transports weitgehend Abstand genommen.

Lademöglichkeiten für Akkus finden sich in jedem Hotel (220 Volt, 50 Hertz), ein Adapter ist manchmal erforderlich. Mobiltelefone funktionieren in der Regel in China einwandfrei, es wird europäischer Standard verwendet. In Tibet ist die Netzabdeckung eher dürftig.

Die Übernacht-Bahnfahrten werden, soweit entsprechende Kapazitäten vorhanden sind (was nicht garantiert werden kann), in der 1. Klasse (soft sleeper, Vier-Bett-Abteile) gebucht. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind in den Zügen nicht erhältlich. Die gecharterten Busse entsprechen dem landesüblichen Standard, der von mitteleuropäischen Vorstellungen abweicht.

Es ist möglich, dass die Schmalspurbahn zum Zeitpunkt unseres Besuches eine Betriebspause hat. In diesem Fall werden wir die Staatsbahn in ihrem gebirgigen Abschnitt unweit vom Salzsee fotografieren.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag einige Male als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Alkoholische Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahn entstehen können. Vorsichtigen Menschen sei der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle etc.

Wir reisen mehrere Tausend Kilometer durch China. Die Mitnahme einer guten Reiselektüre sei daher empfohlen.

Anmeldeschluss ist der 17. September 2006

Später eingehende Buchungen werden berücksichtigt, sofern die Verfügbarkeit von Flügen und Hotels gegeben ist. Sollten Sie noch nicht sicher sein, ob Sie an der Fahrt teilnehmen wollen bzw. können, so signalisieren Sie bitte trotzdem frühzeitig Ihr Interesse.

Ganden Kloster; Foto: Bernd Seiler, November 2000

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Preis

Tibet mit dem Zug ab 9 Teilnehmern 2.940 Euro
06.12. bis 17.12.2006 ab 5 Teilnehmern 3.260 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 460 Euro
Dampfverlängerung ab 4 Teilnehmern 940 Euro
17.12. bis 22.12.2006 Einzelzimmerzuschlag 160 Euro

Der Preis für die Dampfverlängerung schließt den internationalen Flug nach Beijing nicht mit ein.

Minimale Teilnehmerzahl: 5
Maximale Teilnehmerzahl: 20

Der Preis umfasst:

Nicht enthalten sind:

Die Preise basieren auf einer bestimmten Buchungsklasse der Fluggesellschaft, deren Platzanzahl beschränkt ist. Daher ist eine rechtzeitige Buchung unbedingt erforderlich.

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